Die Zukunft der Arzneimittelversorgung ist digital – und das nicht irgendwann, sondern jetzt. Während Leistungserbringer unter steigendem Arbeitsdruck nach effizienten Lösungen suchen, gewinnt algorithmengestützter klinischer Entscheidungssupport (CDSS) rapide an Bedeutung. Diese Systeme analysieren Indikationen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit beeindruckender Geschwindigkeit und schlagen basierend auf kodierten Daten optimierte Therapien vor. Was bedeutet das für komplementärmedizinische Arzneimittel, die traditionell in kleineren Chargen als die Big Pharma produzieren? Ganz einfach: Wer nicht kodiert ist, existiert nicht.
Die stille Revolution der Arzneimittelauswahl schreitet schnell voran. Früher entschied der Apotheker auf Basis seines Fachwissens und individueller Beratungskompetenz, welche Medikamente in Betracht kommen. Heute – und in Zukunft noch stärker – wird KI diese Selektion übernehmen. Dabei lassen Algorithmen keinen Spielraum für «weiche Faktoren» – sie handeln rein datenbasiert. Wer nicht gelistet ist, wird nicht empfohlen. Wer nicht empfohlen wird, wird nicht verordnet. So einfach und so dramatisch ist die Lage.
Die Entwicklung spricht eine klare Sprache: Der Druck wächst und wer nicht proaktiv handelt, wird von der Welle überrollt. Schon heute verlassen sich grosse Krankenversicherer, Spitäler und Apothekenketten auf CDSS, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Die zugrunde liegenden Algorithmen priorisieren klar strukturierte, kodierte Arzneimittel – und das bedeutet, dass jene Produkte, die nur «auf klassischem Wege» bekannt sind, an Sichtbarkeit verlieren.
Die Strategie für Unternehmen im Bereich der Phyto- und Komplementärmedizin muss also lauten: jetzt handeln! Man muss die digitale Sichtbarkeit optimieren: Neben der Kodierung ist es essenziell, in relevanten Fachportalen und CDSS-Datenbanken optimal positioniert zu sein.
Der Wettlauf um die digitale Sichtbarkeit hat längst begonnen – die Frage ist nicht, ob man mitmacht, sondern ob man es rechtzeitig tut.