ChatGPT und Co.: Was passiert, wenn KI unsere Arzneimittel auswählt?

Stellen Sie sich vor, Sie suchen auf der Plattform ChatGPT nach einem Schmerzmittel. Die Auswahl, die Sie sehen, wird nicht mehr von Menschen getroffen, sondern von künstlicher Intelligenz (KI). Algorithmen analysieren Millionen von Daten in Sekunden: Bewertungen, Preis, Verkaufszahlen – und plötzlich könnten Schweizer Arzneimittelhersteller, die klein, lokal und hochspezialisiert sind, einfach nicht mehr erscheinen. Warum? Weil ihre Produkte in den KI-Modellen dieser Software-Giganten nicht «relevant» genug sind. Die Macht der Algorithmen könnte für Schweizer Hersteller dramatische Folgen haben. Diese Systeme bevorzugen global bekannte, günstige und massenhaft verkaufte Produkte. Lokale Hersteller, die nicht über riesige Marketingbudgets oder massenhaft digitale Daten verfügen, könnten in den tiefen Schichten der Suchergebnisse verschwinden. Es geht nicht mehr nur um Qualität, sondern um Daten. Was bedeutet das für Schweizer KMU? Sie laufen Gefahr, in einem von KI beherrschten Markt nicht mehr gesehen zu werden. Dabei ist es besonders bitter, dass die Qualität ihrer Produkte in den Schatten der Algorithmen gerät. Schweizer Arzneimittel, die oft auf natürlichen Inhaltsstoffen und hoher Präzision basieren, könnten im KI-getriebenen Wettbewerb als zu spezifisch oder nicht profitabel genug gelten. Die Lösung? Es wird wohl nicht anders gehen: KMU müssen digital aufrüsten. Es ist entscheidend, Daten in die Systeme einzuspeisen, die Produkte im Netz sichtbarer zu machen und zu verstehen, wie die Algorithmen von Amazon und Co. funktionieren. Denn wenn zukünftig der Algorithmus entscheidet, wer gewinnt und wer verliert, darf man nicht darauf hoffen, einfach so gefunden zu werden – man muss aktiv um seine digitale Existenz kämpfen.

Andreas Eyholzer, SVKH